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„Wir müssen Umweltschutz neu erfinden“


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Ihre Karriere wurde Emily Hunter in die Wiege gelegt: Ihre Eltern Robert und Bobby Hunter sind Mitgründer der Umweltschutzorganisation Greenpeace. Seit gut zehn Jahren engagiert sich die 30-jährige Kanadierin selbst als Aktivistin, Autorin und Filmemacherin für die Umwelt. Zuletzt beteiligte sie sich an Rob Stewarts Dokumentarfilm, '(R)evolution’.

NG: Sie haben in Rob Stewarts Film „(R)evolution“ mitgewirkt. Was gefiel Ihnen daran besonders?

Obwohl es eigentlich gar nicht mein Film ist, war es für mich unglaublich, das fertige Endprodukt zu sehen und mitzubekommen, dass es so viele junge Menschen inspiriert. Rob Stewart und ich arbeiten schon seit Jahren in ähnlichen Bereichen: Wir sind beide Umweltaktivisten und Filmemacher. Und wir versuchen beide, die nächste Generation für den Umweltschutz zu begeistern.

Wie war es, mit Umweltaktivisten als Eltern aufzuwachsen?

Mein Leben war eigentlich sehr gewöhnlich: Ich ging zur Schule, wohnte in der Vorstadt und meine Eltern kämpften mit der Hypothek. Aber die Weltanschauung, die meine Eltern mir vermittelten, war natürlich etwas Besonderes. Sie erzählten mir oft die Geschichten ihrer „ruhmvollen" Tagebei Greenpeace – wie sie Wale retteten oder Atombombentests und Giftmüllentsorgung stoppten. Mit diesen Geschichten bin ich aufgewachsen. Sie halfen mir dabei, meinen Platz in der Welt zu finden. Auch heute motivieren mich diese Erzählungen: Wir sollten nicht darauf warten, dass jemand anfängt die Welt zu retten. Wir müssen selbst aufwachen und aktiv werden.

Was haben Sie von ihnen gelernt?

Meine Eltern waren damals in den 60er und 70er Jahren mit einer nuklearen Bedrohung konfrontiert. Wir kämpfen heute gegen eine bevorstehende Klimakatastrophe. Beide Generationen haben jedoch einiges gemeinsam: Die Umweltbedrohungen sind menschengemacht und unsere gesamte Zukunft steht auf dem Spiel. Die Generation meiner Eltern hat es geschafft, aus ihren Protesten eine globale Kraft zu formen, die es auch heute noch gibt – auch wenn sie einige Niederlagen einstecken mussten.

Welche Niederlagen hat unsere Generation erlebt?

Der Klimagipfel in Kopenhagen 2009 war ein Misserfolg. Wir haben es nicht geschafft, den Klimawandel mit unserem liberalen, ökonomischen Kapitalismusmodell zu verknüpfen. Deshalb müssen wir uns beim nächsten Klimagipfel in Paris im Dezember 2015 vollständig auf die Politik konzentrieren. Allerdings dürfen wir nicht darauf warten, dass Politiker zu unseren Helden werden. Wir müssen in unseren Gemeinden an neuen Lösungen arbeiten. Es geht darum, den Willen der Bürger zurückzuholen und selbst eine neue Ära des Wandels einzuläuten.

Was braucht man, um die Welt zu verbessern?

Eine der größten Herausforderungen, der wir heute gegenüberstehen, ist die Berichterstattung. Uns wird vermittelt, dass wir nichts mehr tun können, dass es zu spät ist, die Welt zu retten. Das ist demotivierend und destruktiv. Wer möchte sich da noch engagieren? Deshalb ist für mich besonders wichtig, eine neue Herangehensweise schaffen. Eine, die uns bestärkt. Wir haben heutzutage mehr Möglichkeiten, etwas zu verändern, als jemals zuvor: Mit den digitalen Technologien können wir uns informieren, uns miteinander auf Social-Media-Plattformen vernetzen und Kampagnen organisieren.

Was war bisher Ihr größter Erfolg?

Mein Buch „Ökokrieger“ ist sicher einer meiner größten Erfolgen. Es ist eine Sammlung von Kurzgeschichten. Sie handeln von jungen, inspirierenden Menschen, die sich für den Umweltschutz engagieren. Das Buch soll zeigen, wie vielfältig Aktivismus ist und dass die Bewegung ein globales Ausmaß angenommen hat. Durch die Arbeit an meinem Buch, habe ich viele Menschen getroffen die sich um den Planeten sorgen – so wie meine Eltern und ich. Das hat mir gezeigt, wie viele Umweltschützer es weltweit gibt und dass wir zusammen die Kraft haben, etwas zu verändern.

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