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Alte Tüten werden zu neuen Taschen

Plastiktüten sind derzeit in der kritik. Zu viele sind im Umlauf, werden falsch entsorgt und schaden der Umwelt. Deswegen will die EU für ein Verbot sorgen. Elisabeth Stahmer hat einen anderen Weg gefunden, dem Plastiktüten-Müll umweltverträglich den Garaus zu machen: Sie häkelt aus ausgedienten Tüten Einkaufstaschen.

Hassee/Vieburg. Stabil sind sie, bieten viel Platz für Einkäufe oder Bücher und lassen sich dank Holzstab anstatt Tragegriff gut halten: Die selbstgehäkelten Einkaufstaschen von Elisabeth Stahmer kommen im Familien- und Freundeskreis sehr gut an. Vor allem, weil sie viel haltbarer sind als eine reguläre, dünne Plastiktüte.

Elisabeth Stahmer recycelt Plastiktüten auf besondere art und Weise: Sie häkelt damit stabile Einkaufsbeutel. Quelle: JR

„Plastik lässt sich einfach nicht vermeiden“, sagt die 62-Jährige, die in der Regel mit Jutebeutel oder Kiste zum Einkaufen geht oder fährt. Trotz aller Umsicht kommt sie dennoch häufig mit Plastiktüten wieder nach Hause. Die werden im Hause Stahmer gesammelt, weil sie zum Wegwerfen zu teuer und für die Umwelt einfach nicht verträglich sind. „Plastik verrottet ja nicht.“ Der Stapel in ihrerWOHNUNG in Hassee war daher schon auf beachtliche Höhe gewachsen, als Elisabeth Stahmer in einem Handarbeitsbuch auf die Idee stieß, ihre Tüten mit der Häkelnadel zu recyceln.

„Ich schneide die ganz normalen Einkaufstüten je nach Dicke in zwei bis drei Zentimeter breite Streifen, so dass sich beim Entfalten Ringe ergeben“, erzählt die kreativeHAUSFRAU, die nicht nur leidenschaftlich gern Theater spielt, sondern auch strickt, bastelt und handwerklich begabt ist. Die einzelnen Ringe werden miteinander durch Schlaufen verkettet. So ergibt sich ein Garn aus „doppelten Fäden“ mit dem Elisabeth Stahmer abends ihre Tüten häkelt.

„Ich arbeite mit festen Maschen und einer Häkelnadel der Stärke fünf“, erzählt sie. Erst wird mit diesem Garn ein ovaler Boden gehäkelt, der anschließend mit festen Maschen für die Seiten umhäkelt wird. „Man kann die Einkaufsbeute so groß machen, wie man möchte“, sagt Elisabeth Stahmer. Man müsse nur eins bedenken: Dass man die Taschen später auch voller Bücher und Einkäufe tragen können muss. Damit das Anfassen und Schleppen der Einkaufsbeutel gut gelingt, ohne dass wie bei den simplen Plastiktüten die Trageschlaufe irgendwann ins Fleisch schneidet, komplettiert die Hasseerin ihren Taschen mit einem Holzstab als Griff. Der wird am Ende angehäkelt.

Wie lange sie für einen Beutel braucht, kann Elisabeth Stahmer nicht sagen. „Ich häkle nach Lust und Laune für meine Familie und für Freunde, nicht nach Aufträgen.“ Wie viele Tüten in einen Beutel verarbeitet werden, hat sie auch noch nie gezählt. „Der Stapel an Tüten ist noch nicht wirklich geschrumpft“, sagt sie. Was allerdings auch daran liegt, dass ihr die Familie alte Tüten in Massen zur Verfügung stellt.

„An Arbeitsmaterialien habe ich definitiv genug“, lacht die Hasseerin. Nur die Häkelnadel muss sie hin und wieder neu nachkaufen – die verbiegt sich dank des stabilen Garns schon mal. „Das Häkeln von Plastiktüten ist im Vergleich zu Wolle anstrengender, das geht in die Finger“, erzählt die Hasseerin. Doch das Ergebnis ist es ihr wert: Die Stahmerschen Beutel sehen nicht nur gut aus, sondern werden – im Gegensatz zu Plastiktüten – wohl ewig halten. Und das freut die Umwelt.

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