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Industrie bedroht halbes Weltnaturerbe

Etwa die Hälfte der weltweit 229 Unesco-Weltnaturerbestätten ist durch menschliche Eingriffe bedroht. Das geht aus einer Studie der Naturschutzstiftung WWF hervor, die am Mittwoch veröffentlicht wurde. Verantwortlich seien dafür vor allem die Förderung von Öl, Gas und Bodenschätzen, Abholzung, große Infrastruktur-Projekte und Überfischung, so das Ergebnis.

Der Yellowstone-Nationalpark in den USA ist der älteste Nationalpark der Welt und seit 1978 Unesco-Weltnaturerbe.

(Foto: Adam Olson/Wikimedia Commons)

Zwei Drittel des Weltnaturerbes sind laut WWF – abgesehen von ihrer Schönheit und Einmaligkeit – wichtig für die Menschheit: Flüsse etwa helfen bei der Wasserversorgung. Wälder binden Kohlenstoff und sind so natürliche Klimaschützer, sie können zudem auf Hängen den Boden stabilisieren und so Erdrutsche verhindern. Gesunde Böden schützen vor Hochwasser. Etwa elf Millionen Menschen seien direkt von den Weltnaturerbe-Stätten abhängig und würden demnach unter den industriellen Tätigkeiten leiden, heißt es in der Studie. Aber auch ohne solche pragmatischen Gründe seien die Stätten bedeutend, schreibt der WWF: Anwohnern dienten sie als Erholungsort, zudem zögen sie Touristen an.

Staaten müssten deshalb, so die Forderung der Naturschützer, Puffer-Zonen um die wertvollen Ökosysteme herum vorschreiben, in denen es keine Industrie geben dürfe. Die Finanzwirtschaft solle einen Kodex aufstellen, der die Finanzierung umweltschädlicher Projekte in der Nähe von Weltnaturerbe-Stätten ausschließt.

Weniger als ein Prozent der Erdoberfläche gilt als Weltnaturerbe. Die Unesco verleiht den Titel an Orte mit "überragenden Naturerscheinungen" oder "außergewöhnlicher Naturschönheit" sowie an Ökosysteme, die weltweit einzigartig und in ihrer Funktion unersetzlich oder bedroht sind. Insgesamt gibt es derzeit 229 Weltnaturerbe-Stätten, darunter das Great Barrier Reef in Australien, die südspanischen Doñana-Feuchtgebiete und der Amazonas-Regenwald in Brasilien – die alle drei durch den Klimawandel bedroht sind. Der Welterbe-Titel kann auch wieder aberkannt werden – wie im Jahr 2010 mit dem Dresdner Elbtal wegen des Baus einer großen Straßenbrücke geschehen.


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